Orte der Zwangsarbeit in Hamburg
Während des Zweiten Weltkriegs leisteten bis zu 500.000 Menschen für Hamburger Betriebe und staatliche Einrichtungen Zwangsarbeit. Kriegsgefangene, KZ-Häftlinge und Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter aus ganz Europa waren im gesamten Stadtgebiet eingesetzt und dort in ca. 1.500 unterschiedlichen Lagern untergebracht.
Insbesondere die Forschung vor Ort, in den Stadtteilen, ermöglicht es, bisher wenig beachtete Orte der Zwangsarbeit sichtbar zu machen. Damit wird u.a. die enge Zusammenarbeit von staatlichen Institutionen und großen wie kleinen Privatbetrieben bei der Unterbringung und Beschäftigung von Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern aufgezeigt.
Mehrere Geschichtswerkstätten und andere lokalhistorisch forschende Einrichtungen Hamburgs möchten mit diesem Ausstellungsprojekt die Orte der Zwangsarbeit stärker in das öffentliche Bewusstsein bringen. Es soll dem Verständnis dienen, dass Zwangsarbeit nicht fern von der Zivilbevölkerung stattgefunden hat, sondern im Stadtbild allgegenwärtig war. Über die Kriegszeit hinaus trug die Ausbeutung zwangsverpflichteter Arbeitskräfte zum Fortbestehen und Erhalt von Unternehmen und Betrieben bei, die zum Teil heute noch existieren.
Diese Wanderausstellung ist im Außenbereich des Informationszentrums Zwangsarbeit im Wilhelm-Raabe-Weg 23 an jedem 1. Sonntag der Monate März bis Mai 2024 und am Tag der Geschichtswerkstätten am 14. April von 14:00 bis 17:00 zugänglich. Der Besuch der Wanderausstellung ist kostenlos.